Vereinschronik |
Gegründet 1890 - Start ohne Instrumente
Mit einer Sammlung von Haus zu Haus brachten die Gründer des Vereins die stattliche Summe von Fr. 250.40 zusammen. Ein glücklicher Umstand wollte es, dass sich die Musikgesellschaft Union Wil in einer finanziellen Notlage befand und ihre Instrumente versteigern musste. Die Rickenbacher Musikanten nutzten die Gunst der Stunde und ersteigerten die Instrumente für Fr. 180.-. Bereits zwei Jahre später beteiligten sie sich an einem Musikfest in Wil in einem musikalischen Wettstreit. Erste Statutenrevision 1911 wagte man eine erste Statutenrevision, aufgrund welcher der Verein als "Musikgesellschaft Rickenbach" bezeichnet wurde. Für eine Uniform reichte das Geld damals noch nicht. Einheitliches Auftreten stand aber trotzdem im Vordergrund. Stolz trugen die Musikanten im Winter ein "Chäppi" und im Sommer einen geflochtenen Strohhut. Verein ist "flügge" geworden 1926 trat der Musikverein dem Kantonalen Musikverband bei, um zwei Jahre später am Kantonalen Musikfest in Amriswil den ersten Kranz zu erringen. Der grösste Höhepunkt der bisherigen Vereinsgeschichte war die Anschaffung einer Uniform im Jahre 1934. Unter der Leitung von Arnold Huber wurde am Kantonalen in Bischofszell der 1. Rang (Lorbeerkranz mit Goldfransen) errungen. Nach vierzigjähriger Präsidentschaft wurde Albert Straub zum ersten Ehrenpräsidenten ernannt. Erste Vereinsfahne - Neuer Name Während der Jahre des zweiten Weltkriegs waren die Proben nur spärlich besucht. Schon seit vielen Jahren war die Musikgesellschaft in ihrer Besetzung als Harmoniemusik aufgetreten. Folgerichtig wurde im Jahre 1949 der Verein in "Musikverein Harmonie Rickenbach" unbenannt. Im gleichen Jahr erhielt der Verein seine erste Fahne. Dieses Banner wurde von Aktivmitglied Carl Widmer entworfen. Anlässlich der Fahnenweihe wurden 17 Musikkorps eingeladen. Kreismusiktag in Rickenbach Angespornt durch das gute Gelingen der Fahnenweihe führte der Verein 1955 den ersten Kreismusiktag durch. Zusammen mit dem Turnverein und Männerchor startete der Musikverein im Jahre 1958, im Saal des Gasthaus Ochsen, den ersten Katerball. Dieser gilt heute noch als der "grösste Maskenball der Ostschweiz". 1959 stand im Zeichen einer Neuuniformierung. Wiederum war es dank der vielen Spender möglich, nach 25 Jahren eine neue Uniform anzuschaffen. Zu jener Zeit trat der Verein jährlich an 40 Tagen in der Uniform auf. Dies bedeutete, dass ein fleissiger Musikant seine Uniform an 1000 Tagen trug. Marschmusik mit Frauen 75 Jahre war die Mitgliedschaft im Musikverein reine Männersache. Ab 1965 integrierten sich immer mehr Frauen in den Reihen der Mitglieder. Dabei stellte es sich heraus, dass militärisches Marschieren keine alleinige Männerdomäne war. Die sorgfältig aufeinander abgestimmten Instrumente, die ab 1970 eingesetzt wurden, waren letztlich der Auslöser dazu, im Jahre 1971 sich erstmals an einem Eidg. Musikfest (Luzern) der Konkurrenz zu stellen. Am Kantonalen Musikfest in Sirnach trat der Musikverein in der zweiten Stärkeklasse in der dritten Uniform der Vereinsgeschichte auf. Zweite Vereinsfahne In den Farben gelb/schwarz wurde 1980 die zweite Vereinsfahne vom Patenpaar Uschi Wagner und Carl Widmer enthüllt. Diese enthielt das Dorfwappen (gedeckte Holzbrücke) mit einer integrierten Trompete, welches Ruedi Schläpfer Jahre zuvor entworfen hatte. Am 15. April 1989 konnte Karl Scherrer das 30-jährige Jubiläum als Dirigent feiern und wurde gleichzeitig zum Ehrendirigenten ernannt. Erfolgreiche Jugendarbeit Der Musikverein Harmonie hat sich auch um die Jugend verdient gemacht. Viele Jugendliche wurden im Laufe der Jahre zu guten Musikanten ausgebildet und bilden den Grundstock des Vereins. Diese Wertschätzung unterstreicht die Politische Gemeinde mit einem jährlichen Beitrag in die Vereinskasse. Fest in Frauenhand 1999 wurde Marianne Thalmann als erste Frau zur Dirigentin des Musikverein Harmonie Rickenbach gewählt. Leider dauerte ihr Wirken nur ein Jahr. Bei der Suche nach einer neuen musikalischen Leitung, fiel die Wahl erneut auf eine Frau. Im Jahre 2000, also 110 Jahre nach der Vereinsgründung, wurde Verena Kuhn aus Langrickenbach zur neuen Dirigentin bestimmt. Nachdem Bettina Brauchli 1997 erstes weibliches Ehrenmitglied wurde, wählte sie der Verein in der Folge zur ersten Präsidentin der Vereinsgeschichte. |
Als Präsident/in wirkten:
Den Dirigentenstab führten:
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